2011, Höhe 3,50 m, Cortenstahl, Acrylglas
Klanginstallation
Standort:
Galerie Schönhof,
Bundesstr. 97, 26349 Jade
Vom 12. bis zum 18. Jh. bauten die Friesen in den Marschen und im Wattgebiet Torf ab, um
daraus Salz zu gewinnen. In der Landschaft um Diekmannshausen/Jade sind Abbauspuren
bei archäologischen Grabungen gefunden worden.
,,Der ständige Bedarf an Salz zum Kochen und Konservieren der Nahrung führte im Nordseegebiet
zu der Entwicklung einer hoch spezialisierten Technik, mit der Salz aus Torfen gelöst werden
konnte. Dieser Prozess basierte darauf, Salzkristalle aus häufig mit Meerwasser überspülten
Torflagen zu extrahieren. Nachdem der abgestochene Torf getrocknet und anschließend
verbrannt worden war, wurde die salzhaltige Asche mit Meerwasser ausgelaugt. Auf diese
Weise entstand eine stark salzhaltige Lauge, die erhitzt wurde, um so durch Verdunstung
Salzkristalle zu gewinnen.
Aufgrund dieser Methode wurden möglicherweise bereits seit der Römischen Kaiserzeit
Moorflächen abgegraben. Die Landschaft wurde dadurch abgesenkt, was zu großen Problemen
führte: Im Falle eines Deichbruches konnte das Meerwasser ungehindert in die tief liegenden
Flächen strömen, wo es oft über Jahrhunderte verblieb.
Im Mittelalter schließlich erreichte der Salztorfabbau ein industrielles Niveau, so dass weite
Teile der Moorflächen betroffen waren. Diese Abbauform hatte möglicherweise erheblichen
Anteil bei der Entstehung des Jadebusens. Zwei bereits bekannte und untersuchte
Abbauregionen im Jadebusengebiet (Diekmannshausen und Oberahnsche Felder)
zeigen unterschiedliche Abbautechniken und dokumentieren Landverluste in der Folge des Abbaus."
(Zitat entnommen der website des Niedersächsischen Instituts für Historische Küstenforschung in Wilhelmshaven.)
Diese wirtschaftliche Nutzung und die damit einhergehende Veränderung der Landschaft
werden durch eine akustische Skulptur verdeutlicht.
Die ca. 3,50 m hohe Stahlskulptur, in Form eines stilisierten Salzschüttkegels und
Schneckenform, ist begehbar. Über der Außenhülle liegt in Edelstahl eine Dreiecksfläche
symbolisch für den prozentualen Salzgehalts des Torfes (25 ‰) und eine in geschwärztem
Stahl für die Salzasche (55 ‰).
Im Inneren der Skulptur wird das Thema per Klangcollage bildhaft vermittelt. In der Mitte befindet
sich eine Acrylglasstele, in der sich Salzstreuer verschiedenster Art befinden, die von der Bevölkerung
zusammengetragen wurden.